Trauer um Kurt Knirsch
Der studierte Sportwissenschaftler, Hochschullehrer, Sportpublizist und Funktionär war ein international hoch geachteter Experte. Ende der 1950er-Jahre zählte Kurt Knirsch zum Kreis der bundesdeutschen Nationalmannschaft. Nach dem Studium an der Sporthochschule Köln wurde er ans Institut für Sportwissenschaften der Uni Tübingen berufen, wo er Generationen von künftigen Sportlehrern prägte.
Knirsch engagierte sich allerdings nicht nur universitär, sondern in zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen bis hinauf zum Vizepräsidenten, sowohl im Schwäbischen wie im Deutschen Turnerbund. Auch war er wesentlicher Initiator für den Bau und Betrieb der Leistungszentren in Ostfildern-Ruit und Fellbach-Schmiden sowie des Stuttgarter Kunst-Turn-Forums.
Schon sehr früh begann Kurt Knirsch damit, die biomechanischen Hintergründe des Turnens zu ergründen. In seinen Lehrbüchern zerlegte Knirsch die kompliziertesten Übungsteile in einzelne Abschnitte und machte sie so einfach verständlich. Sogar ins Chinesische und Hebräische wurden diese Werke ("Lehrbuch des Gerät- und Kunstturnens", "Fundamentum des Gerätturnens", "Gerätturnen mit Kindern" uvm.) übersetzt.
Mehreren österreichischen Kaderturnern, die Kurt Knirsch im Rahmen seiner Kurs-/Trainer-Tätigkeit in Österreich kennengelernt hatte, ermöglichte er "Studium und Training" bei ihm in Deutschland bereits zu einem Zeitpunkt, als die angestrebte "duale Karriere" noch längst keine Selbstverständlichkeit war. Mehrere österreichische Trainer*innen erhielten von Kurt Knirsch punktuell wie langfristig wesentliche Impulse für ihre Weiterentwicklung.
Das Beileid der österreichischen Turnfamilie gilt den Hinterbliebenen von Kurt Knirsch.
16/03/23
zurück