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Benny Wizani beeindruckt bei Olympia auf Platz 15: "Es war überwältigend"!

Benny Wizani beeindruckt bei Olympia auf Platz 15:

Angesichts der Umstände – mit einem im März zugezogenen und nicht operierten Kreuzbandriss – gelang Trampolinspringer Benny Wizani bei den Olympischen Spielen in Paris eine fast unglaubliche sportliche Leistung. Der 23-jährige Wahlwiener kam auf den 15. Platz.

Wizani: „Es war ein überwältigendes Gefühl, hier zu springen, gigantisch. Auch wenn ich weit von meinem Topniveau entfernt war, bin ich über meine Übung wahnsinnig glücklich, es war meine erste komplette seit acht Monaten.“

Normalerweise zählt Wizani in der Trampolin-Weltszene zu jenen Athleten, die am höchsten von allen springen. Diesmal war seine gemessene „Time Of Flight“ (die ca. ein Viertel der Gesamtnote neben der Schwierigkeits-, der Ausführungs- und der „Horizontal Displacement“-Note ausmacht) in der ersten Kür aufgrund des Trainingsrückstandes und der Vorsicht jedoch die niedrigste.

Außerdem sprang Wizani im ersten Durchgang bei weitem nicht sein schwierigstes Programm. Nach der Hälfte der Qualifikation lag der Österreicher auf Platz 14 und humpelte merkbar vom Gerät.

"Ein großes Risiko"

Benny Wizani: „Es war schon sehr risikofreudig, dass ich es durchgezogen habe. Wir wussten von Anfang an, seit wir entschieden hatten, nicht zu operieren, dass es ein einziges Risiko ist. Aber das war es zu 100 Prozent wert. Jetzt kann ich mich darauf konzentrieren, wieder voll gesund zu werden.“

„Nach den Spielen werde ich die OP antreten – und danach kann ich wieder in Richtung Top-Niveau blicken“, betont Wizani, der knapp vor dem Wettkampf eine weitere Schrecksekunde hatte: „Beim One-Touch bekam ich heute nochmals einen Schlag ins Knie – aber mir war klar, dass ich das jetzt durchbeiße, mir die Teilnahme nicht mehr nehmen lasse.“

Bis zum zweiten Kür-Durchgang – bei jedem Springer zählte die bessere Wertung für die Qualifikations-Endabrechnung – leistetet Physiotherapeut Jakob Wallentin ganze Arbeit. So konnte Wizani nicht nur ein zweites Mal auf das Trampolin, sondern riskierte sogar voll.

"No Risk, No Fun" 

Im zweiten Durchgang plante der WM-Sechste des Vorjahres aus dem Stehgreif sein Top-Programm und begann auch auf maximaler Sprunghöhe. Doch nach drei der zehn geplanten Sprünge versetzte es Wizani zu weit nach hinten auf die Sicherheitsmatte, was einen Kür-Abbruch zur Folge hatte.

Wizani: „Die zweite Kür war ‚no risk, no fun‘, ich habe es einfach drauf ankommen lassen. Es war für mich auch wahnsinnig wichtig, dass so viele Freunde von mir heute da waren. Mein Umfeld dabei zu wissen, hat mir viel bedeutet. Aus allen Ecken der Halle kamen die Anfeuerungsrufe, das war dann noch einmal ein ganz besonderes Gefühl.“

Wizani weiter: „Die letzten Monate waren die anstrengendste Zeit meines Lebens, ich habe viel mit mir gehadert, es sind zu Hause auch Tränen geflossen. Neben der Physiotherapie habe ich viel mit meiner Sportpsychologin gearbeitet. Aber es hat sich ausgezahlt, mein langfristiger Fokus liegt ab jetzt auf Olympia Los Angeles 2028.“

Mit ärztlichem Attest am Start

Nach dem Wettkampf gab es kritische Medienfragen an Benny Wiziani, ob ihm die Ärzte nicht von einer Teilnahme abgeraten hätten. Dies verneinte der Heeressportler, betonte das Gegenteil und ebenso, dass er dem ÖOC ja eine ärztliche Spitzensport-Funktions-Freigabe hatte vorlegen müssen.

Im Finale der besten Acht nach der Qualifikation verteidigte Tokio-Olympiasieger Ivan Litvinocich (Belarus, individueller neutraler Athlet) seinen Titel erfolgreich. Silber ging an den amtierenden chinesischen Vizeweltmeister Zisai Wang und Bronze an den Weltmeister 2023, seinen Landsmann Langyu Yan.

ÖOC-Bericht

ORF.at-Bericht

Laola1-Bericht

Turnsport-Olympia-Detail-Informationen

Danke für die Indoor-Aktions-Fotos an das ÖOC (alle Bilder © "ÖOC / GEPA-Pictures" und © ÖOC Florian Rogner")!
Outdoor-Fotos vom Feiern: © Hannah Lachinger



04/08/24

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