Universiade-Bronze für Selina Kickinger
Kickinger war als Qualifikations-Dritte in die Top-8-Entscheidung um die Medaillen im Sprung-Bewerb gegangen. In dieser gelangen der in Linz trainierenden und in Wien studierenden niederösterreichische Heeres-Leistungssportlerin am Samstag (26.7.) zwei blitzsaubere Durchgänge.
Kickinger erhielt für ihren Yurchenko mit Schraube und ihren Überschlag-Bücksalto mit halber Schhraube die deutlich höchsten Ausführungsnoten aller Finalistinnen. Doch die beiden Japanerinnen Shoko Miyata und Kohane Ushioku konnten die Österreicherin insgesamt aufgrund ihrer höheren Schwierigkeitswerte noch übertrumpfen.
Kickingers Medaille ist erst die zweite für Österreichs Kunstturnen bei einer Universiade nach Vinzenz Höcks Ringe-Silber 2019.
Die Turnerin jubelte nach dem Wettkampf: „Das waren die Sprünge meines Lebens, so hohe Wertungen hatte ich noch nie. Ich wollte diese Medaille unbedingt, es ist einfach unbeschreiblich, dass es geklappt hat. Sehr cool, ich bin jetzt wirklich glücklich. Und motiviert wie noch nie. Das war jetzt erst der Anfang, ab jetzt lege ich wirklich los.“
Turnsport-Austria-Sportdirektor Fabian Leimlehner hatte vor Ort beim Europäischen Olympischen Jugendfestival in Osijek fast gleichzeitig zwei Medaillen zu bejubeln, da dort Samuel Wachter ebenfalls am Sprung Silber gewann (und Jerry Balazs 90 min. später Bronze am Reck nachlegte).
Leimlehner war parallel am Livestream in Essen mit dabei: „Unglaublich wie stark Selina das gemeistert hat. Ich freue mich extrem für sie, was für ein Erfolg, den sie sich aber so verdient hat. Gratulation an Selina und ihre Trainerin Gabi Frehse.“
Persönlicher Punkterekord im Mehrkampf
In das Top-18-Mehrkampf-Finale war Selina Kickinger auf Vorkampf-Position 6 eingezogen, hatte dabei mit 51.350 Punkten einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt. Im Finale am späten Freitag-Abend (25.7.) gelangen ihr die ersten beiden Geräte Sprung und Stufenbarren sogar noch besser. Zur Bewerbs-Halbzeit lag Kickinger auf Rang 4, dabei nur hauchdünn hinter der Dritten.
Leider stürzte sie dann einmal bei einer ansonsten ausgezeichneten Kür vom Schwebebalken. Das warf Kickinger auf Zwischenrang 7 zurück, doch mit ihrer höchst beeindruckend choreografierten neuen Bodenkür kämpfte sie sich noch auf Platz 6 vor.
Ohne den Schwebebalken-Fehler wäre Kickinger in der Mehrkampf-Endabrechnung noch um einen Platz besser gewesen. Es gewann auch hier Japans WM-Dritte Shoko Miyata, diesmal vor ihrer Weltcupsiegerin-Landsfrau Mana Okamura und der Taiwanesin Toya Helena Paulsson.
„Ich bin echt zufrieden, es ist cool, wie das hier für mich gelaufen ist“, meinte Selina Kickinger nach dem Mehrkampf-Finale und fügte hinzu, „dass mir am Ende des zweiten spätabendlichen Mehrkampfes innerhalb von 24 Stunden dann bei der letzten Übung am Boden ein wenig die Kraft ausging, die Luft draußen war.“
Das Publikum sah das anders und der Livestream-Moderator meinte: „The arena was full of smiling people watching this wonderful routine.“
Universiade-Detail-Informationen
Alle Fotos (C) Thomas Schreyer
26/07/25
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