Je eine Pflicht- und eine Kürübung (seit 2022 in der Elite zwei Küren und keine Pflicht) in der Qualifikation und eine weitere Kür im Finale. Das Finale erreichen jedoch nur die acht Besten jeder Wettkampfklasse.
Jede Übung besteht aus zehn aneinander gereihten Einzelsprüngen. Bei der Pflichtübung sind einige Sprünge vorgegeben, die gezeigt werden müssen (genaue Liste im Downloadbereich). In der Kür versucht jede*r Teilnehmer*in entsprechend ihrer/seiner Neigungen und des Leistungsstandes möglichst schwierige Sprünge gut zu turnen.
Sechs Haltungswertungsrichter*innen beurteilen allein die Ausführung einer Übung, die maximal 10.0 Punkte erreichen kann. Bei jedem Sprung können die Wertungsrichter*innen für Haltungsfehler (Körperposition, Beine, Arme und Öffnungsphasen) pro Sprung bis zu 0.5 Punkte abziehen.
Die Haltungswertungrichter*innen geben ihre Abzüge pro Sprung digital ein. Ein Computerprogramm rechnet aus den sechs Abzügen pro Sprung den Median aus, dieser wird dem Springer*in von der Höchstnote 10 abgezogen. Zudem wird das kontrollierte Stehenbleiben nach einer Übung mit Abzügen zwischen 0,0 und 0,3 Punkten bewertet. Bei der Pflichtübung kommt zu dieser Note ein geringer Schwierigkeitsbonus dazu, der von der gezeigten Pflicht (z.B. Pflicht der Kinderklasse oder internationale Pflicht) abhängt.
Bei der Kürübung addiert sich zur Haltungsnote noch der Wert für den Schwierigkeitsgrad, der mathematisch genau nach der Anzahl der geturnten Salto- und Schraubendrehungen, sowie der Körperposition (gehockt, gebückt oder gestreckt) berechnet wird.
Die Schwierigkeit eines ¼- Saltos beträgt 0,1 Punkte, ein ganzer Salto erhält 0,5, Doppelsalti 1,0, Dreifachsalti 1,6 und Vierfachsalti 2,2. Jede halbe Schraube ist weitere 0,1 Punkte wert. 0,1 Zusatzpunkte pro fertigen Salto kommen schließlich noch für Ausführung in gebückter (b) oder gestreckter (a) Position dazu. Der Schwierigkeits-Weltrekord für alle zehn Sprünge beträgt zurzeit gewaltige 18,9 – man kann leicht errechnen, was das bedeutet!
In die Endnote wird weiters die „Time Of Flight“ einberechnet, je höher man springt und daher länger in der Luft ist, desto besser. Seit 2017 wird das „Wandern“ auf dem Trampolintuch mithilfe einer Maschine unter dem Trampolin gemessen. Die Maschine misst durch Druckmessplatten, wo die/der Springer*in landet, je weiter weg von der Mitte gelandet wird, kann pro Sprung zwischen 0,0 und 0,3 Punkte abgezogen werden.
Durch die getrennte Bewertung von Ausführung und Schwierigkeit kann es durchaus passieren, dass eine sehr schwere Übung niedrigere Haltungsnoten erhält als eine leichte, die exakt vorgetragen wird. Die Addition von Haltungs- und Schwierigkeitsnoten führt aber in jedem Fall zu einer gerechten Bewertung der Trampolinspringer*innen.
Bei nationalen Wettkämpfen werden die Punkte aus der Qualifikation (Jugend: Pflicht+ Kür, Elite: bessere Kür) mit den Punkten der Finalkür addiert. Die/der Teilnehmer*in mit dem höchsten Gesamtwert gewinnt den Wettkampf. Bei internationalen Wettkämpfen beginnt das Finale bei null, die/der Teilnehmer*in mit der höchsten Finalnote ist Sieger*in.
Alle Details zu den Elementen, Übungen und ihrer Bewertung findet man in den internationalen Wertungsvorschriften der FIG, die auf www.fig-gymnastics.com in der Sektion „Rules“ gratis als Download zur Verfügung stehen.
- 01 Synchron-Trampolinspringen
- 02 Synchron-Trampolinspringen
- 03 Dynamik des Trampolinspringens
- 04 Trampolinspringen - Konzentration des Kampfgerichts
- 05 Trampolinspringen