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Trampolinspringen

Trampolinspringen - nur Fliegen geht höher

Trampolinspringen - das Wichtigste in Kürze

Ist Trampolinspringen nicht besonders gefährlich?

Nein. Wie in allen entwickelten Sportarten gibt es im Trampolinspringen rigorose Sicherheitsvorschriften, -maßnahmen und –vorkehrungen. Die Unfallrate liegt unter dem Durchschnitt des gesamten Sports. Allerdings sollte das Springen auf den großen frei stehenden Trampolinen stets mit kompetenter Aufsicht/Sicherung erfolgen. Bei Training und Wettkampf steht Sicherungspersonal neben den Geräten.

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Was kennzeichnet ein Wettkampf-Trampolin?

Vor allem die sehr große Wurfkraft ist das besondere Kennzeichen der Wettkampf-Trampoline (z.B. im Gegensatz zu den Geräten in diversen Freizeitanlagen). Um die Springer/innen auf fast 10 Meter Höhe zu katapultieren benötigt man einen Rahmen von 5.2 x 3.05 Metern, der über einen Meter (115 cm) über dem Boden steht. Das Sprungtuch ist mit 118 Stahlfedern am Rahmen befestigt und selbst auch noch sehr elastisch: Es besteht aus einem Geflecht von eng verknüpften Nylonbändern.

Wann, wie und wo wurde Trampolinspringen erfunden?

Über mehrere Jahrhunderte gab es trampolinähnliche Zirkus-Kunststücke. Das Trampolin im heutigen Sinne wurde 1937 von George Nissen in den USA entwickelt und erreichte Europa bald nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

Wie ist Trampolinspringen eigentlich für eine*n Anfänger*in?

Die ersten Versuche auf dem Trampolin können eine sehr seltsame Erfahrung vermitteln – fast so wie auf einem Boot bei starkem Seegang. Früher oder später (meistens früher) gewöhnt man sich aber daran und das Auf und Ab wird lustig, lustbetont und spannend. Es gibt über 30 verschiedene Sprünge, die ein/e Anfänger/in ausprobieren kann, bevor das erste Mal „Kopf unten“ (Salto) auf dem Programm steht.

Was zeichnet eine*n gute*n Trampolinspringer*in aus?

Hochklassiges Trampolinspringen fordert fehlerfreie Technik und Mut, vor allem beim Erlernen neuer Bewegungen. Auf Topniveau ist es extrem kraftvoll und dynamisch. Nur koordinativ hoch Begabte können bei professionellem Training die komplexen Anforderungen der Weltklasseküren erfüllen.

Wie kann man Trampolinspringen charakterisieren?

Der Weltturnverband FIG schwärmt wie folgt: „Trampolinspringen symbolisiert Freiheit, Fliegen und Raum. Die mehrfachen Salti und Schrauben auf einer Höhe von bis zu 10 Metern setzen feine Technik, perfekte Körperbeherrschung und höchst ästhetisches Bewegungsgefühl voraus. Das Trampolin wird aber auch als Trainingshilfsmittel für alle Sportarten verwendet, die akrobatische Elemente beinhalten. Trampolinspringen ist spektakulär. Es assoziiert Mut, Eleganz, Leichtigkeit, Magie und Jugendlichkeit.“

Wie lange muss man für Wettkampf-Teilnahmen trainieren?

Die ersten österreichischen Kinderwettkämpfe stehen Talenten meist schon nach einem halben bis dreiviertel Jahr Training offen. Quereinsteiger aus verwandten Sportarten wie Kunstturnen, Wasserspringen, Ski-Freestyle oder Parkour können innerhalb desselben Zeitraums die Trampolin-Wettkampfreife auf nationalem Niveau erreichen. Für internationales Niveau muss aber – wie in allen Turnsportarten – mehrere Jahre lang hart trainiert werden.

Wie oft trainieren Trampolinspringer*innen?

Die Weltklasse absolviert ein professionelles Full-Time-Programm mit 2x täglichem Training (insgesamt pro Tag rund sechs Stunden) fünf bis sechs Mal die Woche.

Was ist das beste Alter für Trampolinspringen?

Die Weltklasse ist im Schnitt zwischen 18 und 30 Jahren alt. Die meisten heutigen Stars haben im Alter von 9 bis 14 Jahren zu springen begonnen. Im Fun-Bereich gibt es grundsätzlich gar keine Alterslimits für das Trampolinspringen – wiewohl die dynamischen Herausforderungen es besonders für „junge Leute“ geeignet scheinen lassen....

Wie hoch und wie lange springt man durch die Luft?

Die Wettkampfregeln verlangen zwar nur eine minimale Hallenhöhe von 8 Metern, doch die Weltspitze erreicht bei ihren Sprüngen 9 Meter und mehr. Bei so einem Riesensatz ist man rund zwei Sekunden in der Luft. Anfänger können mit ihren Fingerspitzen bald 5 Meter Höhe erreichen.

Seit wann gibt es Trampolinspringen in Österreich ?

Das erste gebrauchte Trampolin „verirrte“ sich 1959 ins Wiener Universitätssportzentrum. 1968 gab es erste Ansätze eines Trainingsbetriebs. Die erste Österreichische Meisterschaft fand 1993 unter der Verantwortung des Österreichischen Fachverbandes für Trampolinspringen statt, der sich 2000 selbst auflöste, als der Turnsport Austria(urnen) die Verantwortung übernahm und Trampolinspringen als Sparte eingliederte.

Historische Entwicklung des Trampolinspringens:

Mittelalter

Ein angeblicher Monsieur Trampoline erfindet ein federndes Absprunggerät.

1928

US-Sportlehrer und Offizier George Nissen entwirft ein erstes „trampolinähnliches“ Absprunggerät für Zirkusakrobaten.

1937

Nissen entwickelt sein Gerät weiter, vergrößert es auf die heutigen Dimensionen.

1945

Einführung als Wettkampfgerät in der Schweiz, später in Deutschland.

1957

George Nissen setzt sich persönlich in Europa für die Verbreitung des Trampolinspringens ein, verfasst ein erstes Lehrbuch samt Richtlinien und Regeln.

1958

Der Internationale Turnerbund FIG erklärt Trampolinspringen als „eigenständig“ und sich selbst als für nicht zuständig.

1959

Erstes Trampolin in Österreich am USZ Wien: Second Hand, noch ohne Rahmenabdeckung, mit Gummizug statt Stahlfedern.

1964

Erste Weltmeisterschaft. Gründung des Int. Trampolinverbandes FIT.

1968

Erstmals regelmäßiger Übungsbetrieb in Österreich (WAT Wien-Brigittenau)

1982

Gründung des Österreichischen Fachverbandes für Trampolinspringen.

1983/1984

Erste österreichische EM- und WM-Teilnahme (Dietmar Baumann und Stefan Pokorny)

1990

Erste staatliche Lehrwarteausbildung

Ca. ab 1990

Weltweiter Boom von Freizeit-Trampolinanlagen

1993

Erste Österreichische Meisterschaften

1998

FIT-Selbstauflösung und Integration des Trampolinspringens in den Int. Turnerbund FIG. Aufnahme als olympische Programmsportart.

1999

Aufnahme des Trampolinspringens als Sparte in den Österreichischen Fachverband für Turnen (Turnsport Austria) und dadurch offizielle Anerkennung durch die Bundes-Sportorganisation. Erste anerkannte „Staats“meisterschaften.

2000

Selbstauflösung des Österreichischen Fachverbandes für Trampolinspringen (17. Juni). Erster Weltcup in Österreich. Bei den Olympischen Spielen in Sydney werden erstmals Trampolin-Medaillen vergeben werden.

2011

Erstes österreichisches Junioren-EM-Finale (Martin Spatt).

2012

Erster österreichischer EM-Top10-Rang (Synchron, Martin Spatt und Jakob Wallentin).

2016

Erste österreichische Junioren-Weltcupsiege (Benny Wizani, Sebastian Neuwirh)

2018

Benny Wizani gewinnt die Bronzemedaille bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires

2021

Bislang erfolgreichste Europameisterschaft für Österreich: Ränge 4 (Benny Wizani / Niklas Fröschl) und 6 (Sara Hekele / Eileen Ilunamie) im Synchronbewerb, Rang 7 in der Teamwertung und 3x Einzel-Semifinale (Wizani, Hekele, Ilunamien) 

Die Trampolin-Fachsprache:

a, b, c

"a" heißt "gestreckt" (gestreckte Körperhaltung), "b" "gebückt" und "c" gehockt.

Salto

Wenn ohne Zusatzbezeichnung von einem Salto die Rede ist, ist immer ein Salto rückwärts gemeint.

vorwärts/rückwäts

Aus der Anzahl der Schrauben ergibt sich automatisch die Drehrichtung der Sprünge. Vorwärts drehende Sprünge haben immer "halbzahlige" Schrauben (1/2 oder 1 1/2, 2 1/2, 3 1/2). Rückwärts drehende Sprünge werden mit keiner oder mit ganzzahligen Schrauben geturnt. Es gibt im Wettkampftrampolinspringen daher (fast) keine Vorwärts-Landungen.

Barani

Salto vorwärts mit 1/2 Schraube

Rudolph (Rudy)

Salto vorwärts mit 1 1/2 Schrauben

Randolph (Randy)

Salto vorwärts mit 2 1/2 Schrauben

Adolph

Salto vorwärts mit 3 1/2 Schrauben

Schraube

Kurzform für einen Schraubensalto bzw. Salto mit einer Schraube

Dopplschraube

Salto mit doppelter Schraube

Fliffis

Doppelsalto vorwärts mit halber Schraube im letzten Salto

Triffis

Dreifachsalto vorwärts mit halber Schraube im letzten Salto

Baby Fliffis

1 1/4 Salto vorwärts mit 1/2 Schraube aus der Rückenlage zum Stand

Baby Rudy

1 1/4 Salto vorwärts mit 1 1/2 Schrauben aus der Rückenlage zum Stand

Cody

Eineinviertel (1 1/4) Salto aus der Bauchlage zum Stand

ein / aus

Diese zwei Begriffe geben Auskunft über die Position(en) der Schraube(n) innerhalb eines Doppelsaltos. Eine "ein"-Schraube wird im ersten Salto, eine "aus"-Schraube im zweiten Salto gedreht.

X ein Y aus

Doppelsalto mit X Schrauben im ersten und Y Schrauben im zweiten Salto

Voll ein

Doppelsalto mit einer Schraube im ersten Salto

 




03 Dynamik des Trampolinspringens

Trampolinspringen - Bewertung

Je eine Pflicht- und eine Kürübung (seit 2022 in der Elite zwei Küren und keine Pflicht) in der Qualifikation und eine weitere Kür im Finale. Das Finale erreichen jedoch nur die acht Besten jeder Wettkampfklasse.

Jede Übung besteht aus zehn aneinander gereihten Einzelsprüngen. Bei der Pflichtübung sind einige Sprünge vorgegeben, die gezeigt werden müssen (genaue Liste im Downloadbereich). In der Kür versucht jede*r Teilnehmer*in entsprechend ihrer/seiner Neigungen und des Leistungsstandes möglichst schwierige Sprünge gut zu turnen.

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Sechs Haltungswertungsrichter*innen beurteilen allein die Ausführung einer Übung, die maximal 10.0 Punkte erreichen kann. Bei jedem Sprung können die Wertungsrichter*innen für Haltungsfehler (Körperposition, Beine, Arme und Öffnungsphasen) pro Sprung bis zu 0.5 Punkte abziehen.

Die Haltungswertungrichter*innen geben ihre Abzüge pro Sprung digital ein. Ein Computerprogramm rechnet aus den sechs Abzügen pro Sprung den Median aus, dieser wird dem Springer*in von der Höchstnote 10 abgezogen. Zudem wird das kontrollierte Stehenbleiben nach einer Übung mit Abzügen zwischen 0,0 und 0,3 Punkten bewertet. Bei der Pflichtübung kommt zu dieser Note ein geringer Schwierigkeitsbonus dazu, der von der gezeigten Pflicht (z.B. Pflicht der Kinderklasse oder internationale Pflicht) abhängt.

Bei der Kürübung addiert sich zur Haltungsnote noch der Wert für den Schwierigkeitsgrad, der mathematisch genau nach der Anzahl der geturnten Salto- und Schraubendrehungen, sowie der Körperposition (gehockt, gebückt oder gestreckt) berechnet wird.

Die Schwierigkeit eines ¼- Saltos beträgt 0,1 Punkte, ein ganzer Salto erhält 0,5, Doppelsalti 1,0, Dreifachsalti 1,6 und Vierfachsalti 2,2. Jede halbe Schraube ist weitere 0,1 Punkte wert. 0,1 Zusatzpunkte pro fertigen Salto kommen schließlich noch für Ausführung in gebückter (b) oder gestreckter (a) Position dazu. Der Schwierigkeits-Weltrekord für alle zehn Sprünge beträgt zurzeit gewaltige 18,9 – man kann leicht errechnen, was das bedeutet!

In die Endnote wird weiters die „Time Of Flight“ einberechnet, je höher man springt und daher länger in der Luft ist, desto besser. Seit 2017 wird das „Wandern“ auf dem Trampolintuch mithilfe einer Maschine unter dem Trampolin gemessen. Die Maschine misst durch Druckmessplatten, wo die/der Springer*in landet, je weiter weg von der Mitte gelandet wird, kann pro Sprung zwischen 0,0 und 0,3 Punkte abgezogen werden.

Durch die getrennte Bewertung von Ausführung und Schwierigkeit kann es durchaus passieren, dass eine sehr schwere Übung niedrigere Haltungsnoten erhält als eine leichte, die exakt vorgetragen wird. Die Addition von Haltungs- und Schwierigkeitsnoten führt aber in jedem Fall zu einer gerechten Bewertung der Trampolinspringer*innen.

Bei nationalen Wettkämpfen werden die Punkte aus der Qualifikation (Jugend: Pflicht+ Kür, Elite: bessere Kür) mit den Punkten der Finalkür addiert. Die/der Teilnehmer*in mit dem höchsten Gesamtwert gewinnt den Wettkampf. Bei internationalen Wettkämpfen beginnt das Finale bei null, die/der Teilnehmer*in mit der höchsten Finalnote ist Sieger*in.

Alle Details zu den Elementen, Übungen und ihrer Bewertung findet man in den internationalen Wertungsvorschriften der FIG, die auf www.fig-gymnastics.com in der Sektion „Rules“ gratis als Download zur Verfügung stehen.




Trampolinspringen - Ansprechpartner*innen

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Turnsport Austria-Sportdirektorin Mag. Ingrid Hemedinger ingrid.hemedinger@turnsport.at  Tel. 06767395394
Turnsport Austria-Sportkoordinatorin Franziska Gschlad MSc franziska.gschlad@turnsport.at  Tel. 015055179
Wertungsrichter*innen-Obfrau Mag. Gudrun Hayn hayngu@yahoo.com  Tel. 06503907017
Turnsport Austria-Kaderarzt Dr. Robert Kandelhart robert.kandelhart@a1.net  Tel. 06642140557
Athlet*innen-Sprecherin Sara Hekele, BSc

sara.hekele@hotmail.co.uk, Insta: sara_hek

Tel. 06604122826
Landesreferentin Wien Mag. Beate Heher beate.heher@gmx.net Tel. 06769264390
Landesreferent Steiermark Dr. DI Dieter Hayn MBA trampolin@turnsport-steiermark.at 

Landesreferentin Oberösterreich

Carmen Wansch carmen.wansch@gmail.com Tel. 06504033953
Landesreferentin Salzburg Mag. Ingrid Hemedinger

ingrid.hemedinger@oeft.at 

Tel. 06767395394