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Safe Sport - sicherer Turnsport!

Jede*r Sportler*in hat das Recht und den Anspruch darauf, vor Gewalt, Belästigung und Missbrauch geschützt zu werden – unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Sprache, Religion, politischer oder anderer Meinung, nationaler oder sozialer Herkunft, körperlichen Eigenschaften, sportlicher Fähigkeit oder anderem Status.

Dies umfasst alle Formen von Gewalt, Belästigung und Missbrauch und tritt weltweit auf, auch in Österreich. Es ist sehr wichtig, das Bewusstsein für die Anzeichen und Auswirkungen aller Formen von Gewalt, Belästigung und Missbrauch zu schärfen.

Sport bietet enorm viel Potenzial für die Entwicklung insbesondere von Kindern und Jugendlichen und ist ein Umfeld, das geprägt wird von Vertrauen und Respekt. Die im Sport entstehende Nähe und Bindung können jedoch auch ausgenutzt werden. Leider treten auch im Turnsport unterschiedliche Formen der Machtausübung und Grenzverletzungen auf.

Die Verantwortung für den Schutz besonders der Kinder und Jugendlichen ist eines der Grundprinzipien von Turnsport Austria, der Turnsport-Landesverbände und der Mitgliedsvereine von Turnsport Austria. Um gemeinsam ein respektvolles und sicheres Sportumfeld zu gewährleisten, müssen auf allen Ebenen des Turnsports entsprechende Maßnahmen gesetzt werden.

Alle Beteiligten im Turnsport müssen Bedenken und Kritik äußern können – und darauf vertrauen, dass sie verlässlich und verbindlich von den dafür verantwortlichen Stellen Gehör finden. Jede*r sollte sich der Möglichkeiten und Mittel bewusst sein, die für Hilfe und Unterstützung offenstehen.

Wohin kann ich mich wenden?

Grundsätzlich soll sich jede*r Betroffene mit Beobachtungen und Vorwürfen an jene Organisation (Verein, Leistungszentrum, Landesverband, Turnsport Austria) wenden, die für das kritisierte Vorgehen verantwortlich ist. Doch es kann natürlich der Fall eintreten, dass dies nicht möglich ist – oder ohne geeignetes Ergebnis bleibt.

Turnsport Austria hat deshalb eine unabhängige und weisungsfreie Ombudsstelle für den kompletten österreichischen Turnsport eingerichtet. Jede*r Betroffene kann sich anonym oder nicht-anonym an die Turnsport-Ombudsperson wenden können, von ihr kompetente Beratung und Hilfestellung erhalten:

Dr. Friederike Michlmayr

(Psychologin mit Schwerpunkt Missbrauch, auch Leiterin des Kindeswohl-Teams der Staatsoper, eigene Spitzensport-Biografie)

Weitere Möglichkeiten zur (professionellen) Beratung, Hilfestellung und Intervention bei Missbrauchs-Verdachts- und Anlassfällen findet man auf safesport.at/kontakt/

Was unternimmt Turnsport Austria gegen Missbrauch und Gewalt?

  • Einrichtung einer unabhängigen und weisungsfreien Ombudsstelle mit einer fachkompetenten Ombudsperson als Ansprechperson für alle Verdachts- und Anlassfälle im österreichischen Turnsport.

  • Stetige Implementierung des Themas Missbrauchs-Prävention von Beginn an in alle Ausbildungsformen zum Unterrichten im Turnsport (Übungsleiter-, Instruktor- und Trainer*innen-Ausbildung)

  • Verpflichtung zur Einhaltung des „Ethik- und Verhaltens-Kodex des österreichischen Turnsports“ durch eigenständige Unterschrift für alle in Turnsport Austria tätigen Personen. Dies empfiehlt Turnsport Austria ebenso allen seinen Mitgliedsvereinen.

  • Verpflichtung zur Vorlage einer Strafregister-Bescheinigung sowie einer Strafregister-Bescheinigung der Kinder- und Jugendfürsorge, um eine Turnsport-Trainer-Lizenz (alle Betreuungsebenen vom Breiten- bis zum Spitzensport) zu erhalten.

  • Verpflichtung zur Einhaltung des „Ethik- und Verhaltens-Kodex des österreichischen Turnsports“ durch eigenständige Unterschrift für alle zur Wettkampf-Betreuung auf allen Ebenen von Turnsport Austria und der Landesverbände lizenzierten Personen.

  • Verpflichtung zur Einhaltung der Kinderschutz-Richtlinie für alle haupt- wie ehrernamtlichen Mitarbeiter*innen von Turnsport Austria.
  • Fort- und Weiterbildungskurse zur Missbrauchs-Prävention und zu Respekt im Sport sind zur Trainer*innen-Lizenz-Verlängerung gültig.

  • Ausbildung und Schulung von Multiplikator*innen und Koordinator*innen zur Missbrauchs-Präventionen auf allen Ebenen des österreichischen Turnsports.

  • Starke Einbindung der Eltern von Kadermitgliedern in die sportlichen Entwicklungsprozesse.

  • Stetige Weiterentwicklung der transparenten Gesprächskultur auf allen Ebenen des Turnsports, insbesondere des Leistungs- und Spitzensports in den Turnsport-Austria-Kadern.

  • Proaktive Einbindung und Unterstützung für alle Maßnahmen und Entwicklungen zur Missbrauchs-Prävention im österreichischen Sport und im internationalen Turnsport.

  • Einbindung einer/eines "Safeguarding Officers" als Ansprechperson bei allen Meisterschaften von Turnsport Austria.