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Turnerinnen bei WM erneut mit Team-Punkterekord – aber noch ohne Olympia-Qualifikation

Turnerinnen bei WM erneut mit Team-Punkterekord – aber noch ohne Olympia-Qualifikation

Österreichs Turnerinnen gelang bei der Weltmeisterschaft in Antwerpen (Foto) zum vierten Mal hintereinander ein Punkterekord bei Großereignissen (jetzt 147.830). Dennoch überwogen am Ende des Wettkampfs auf Platz 20, dem historisch zweitbestem (nach 19 im Vorjahr), die betretenen Gesichter: Man hatte sich mehr erhofft. 

Denn Selina Kickinger, Bianca Frysak und Leni Bohle verpassten die für sie in Reichweite gelegene direkte Olympia-Qualifikation: keine kam optimal durch ihre vier Küren. Nationaltrainerin Gabi Frehse: „Für Paris 2024 gilt jetzt Plan B.“

Selina Kickinger (49.798 Punkte), Bianca Frysak (48.733) und Leni Bohle (48.332) absolvierten bei der WM jeweils einen kompletten Mehrkampf. Carina Kröll (Stufenbarren, Schwebebalken) und Charlize Mörz (Boden und Sprung) steuerten jeweils zwei Geräte bei.

Am Ende resümierte Ersatzturnerin und Athletinnen-Sprecherin Jasmin Mader: „Vielleicht waren wir heute zu angespannt, weil es um so viel gegangen ist. In der Trainingshalle lief noch alles hoch konzentriert, doch in der Arena haben wir plötzlich den Fokus etwas verloren. Damit begannen die Unsicherheiten und kleinen Fehler.“

Für die Olympia-Qualifikation über den Mehrkampf waren 49.965 Punkte nötig, eine Marke, die jede der österreichischen WM-Mehrkämpferinnen heuer bereits bei Wettkämpfen überboten hatte. Bei Kickinger fehlten als Bester (es galt für die 14 bei der WM vergebenen namentlichen Mehrkampf-Quotenplätze für Paris eine One-per-County-Rule) nur 0.167 Punkte.

Eine Unsicherheit und nicht gewertete Akro-Serie am Schwebebalken gab für Selina Kickinger den entscheidenden negativen Ausschlag: „Zwei Geräte waren heute nahe meiner Bestleistung, zwei nicht.“ Weitere Olympia-Qualifikations-Chancen folgen bei der Europameisterschaft und im Weltcup 2024.

Insgeheim hatte man außerdem mit einer WM-Spitzenplatzierung von Charlize Mörz am Boden spekuliert. Doch die erst 17-jährige hatte eine starke Verkühlung hinter sich, konnte daher ihre Brillanz noch nicht ausspielen. Statt geplanten 6.2 Schwierigkeitswert (das wäre hinter Simone Biles der zweithöchste gewesen) erhielt Mörz von der Jury zu Recht nur 5.5 anerkannt.

Wegen unsicherer Landungen kam ebenso die Ausführung nicht an Mörz‘ Potenzial heran. Im Optimalfall hätte Charlize Mörz sogar das Achter-WM-Finale erreichen können, in der Realität wurde sie unter den 151 WM-Bodenturnerinnen aber „nur“ 40. Ein Versprechen für die Zukunft.

Turn-WM-Detail-Informationen

Alle Fotos (C) Simone Ferraro (zuerst) und (C) Robert Labner (danach)



02/10/23

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